Das Leben von Hanayagi Chiyo

Hanayagi Chiyo hat sich ihr Leben lang dem Aufführen, Schaffen und Beibringen vom japanischen Tanz gewidmet. Besonders setzte sie sich leidenschaftlich dafür ein, den japanischen Tanz wissenschaftlich anzugehen und ihn in Japan populär und beliebt zu machen. Durch ihre kontinuierlichen kreativen Tätigkeiten etablierte sie ihren Namen als großartige Tänzerin, außerordentliche Lehrerin und Wissenschaftlerin im Bereich "Japanischer Tanz". Ihr Buch "Grundlagen des japanischen Tanzes" wurde von mehr als 90.000 Lesern in Japan gelesen. Mit der englischen Version machte Hanayagi Chiyo ihren Traum wahr, nämlich dem internationalen Publikum zum tieferen Verständnis über diese Kunst zu verhelfen.
Sie starb im Jahre 2021 im Alter von 97 Jahren.

Als 6-jähriges Mädchen begann Hanayagi Chiyo mit ihrem Tanz-Unterricht und erhielt im Alter von 16 ihren beruflichen Namen. Zwei Jahre danach war sie schon als eine professionelle Tänzerin im Nihonbuyō tätig. In wenigen Jahren danach gewann sie den ersten Preis bei einem prominenten Wettbewerb und im darauffolgenden Jahr öffnete sie ihr Studio im Bezirk Toshima, Tokio. Zur gleichen Zeit begann sie mit ihrer Forschung im Bereich "Grundlagen des japanischen Tanzes" als Vorbereitung für ihr kommendes Buch und fürs Schaffen der grundlegenden Übungen. Ihr Vorhaben war, ihre Freude am Tanzen und ihre Kenntnissie im japanischen Tanz zu teilen.

In 1981 erschien die erste Ausgabe von "Grundlagen des japanischen Tanzes". Dieses Buch zählt neunzehn Ausgaben in Japan und in China wurde das auch herausgegeben. Hanayagi Chiyo entwickelte eine Serie von grundlegenden Übungen, die sich dann weit verbreitete. Da in Japan Tanzen traditionell Stück für Stück der Reihe nach beigebracht wird, scheint es aus pädagogischer Sicht sehr nützlich zu sein, Übungen auszuarbeiten, die auf die einzelne Tanzbewegung fokussiert sind. Zum Beispiel: Bewegung des Männergangs und Frauengangs, Kopfbewegung, Handbewegung, Gleitschritt-Technik, Stampfen-Übungen usw. Nachdem diese Übungen gemeistert sind, können nun die Schülerinnen und Schüler sich das große Tanzrepertoire mit diesen Grundbewegungen effektiv aneignen. Es gibt auch Video- und DVD-Ausgaben dieser Übungen. Das Buch "Grundlagen des japanischen Tanzes" wurde auch ins Englische übersetzt.

In 1976 begab sich Hanayagi Chiyo zum ersten Mal auf die USA-Tournee auf die Einladung von Los Angeles Japanese Dance Association. Sie leitete dort Workshops und demonstrierte grundlegende Übungen auf UCLA, Rio Hondo-, San Francisco State- und Hawai Universitäten. In darauffolgenden Jahr wurde sie zu UCLA eingeladen, wo sie sieben Wochen ihre Klassen unterrichtete.

In 1981 besuchte sie wieder UCLA mit vier anderen japanischen traditionellen Künstlern. Die fünf Meister in Noh, Kyogen, Nihon-Buyou (japanischer Tanz),Shamisen und Hayashi (u.a.Noh-Begleitmusik) lehrten sieben Wochen am Sommerseminar an UCLA und ihre Auftritte wurden dann auch im landesweiten Satellitenfernsehen in Los Angeles, New York und Washington, D.C. übertragen.

In 1985 machte sie sich an ihre Mission weiter nach China auf Einladung von Chinese Art Research Institute. 43 Tage durchreiste sie China, traf sich mit Schülern und Lehrern, leitete Workshops ihrer grundlegenden Übungen und präsentierte ihre Vorführungen. Vom Reichtum der chinesischen Kultur inspiriert choreographierte sie dann ein Tanzstück "Kasei Kairō 河西回廊" mit dem sie den Tanz-Kritikerverein Preis in Japan erhielt. Ein Besuch der buddhistischen Höhle Dunhuang inspirierte sie dazu, das große Tanzdrama, Dai Tonkō in 1994 zu choreographieren, wo sie die Elemente der japanischen und der chinesischen Kulturen zu einem Werk vereinen beabsichtigte. In Japan führte sie "Dai Tonkō 大敦煌" im Nationaltheater auf, und später auch in China, um die Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zu feiern. So führte sie das Stück in 1997 in Beijing auf, die auch im Fernsehen übertragen wurde. Mehrmals nahm Hanayagi Chiyo die Gruppe von traditionellen japanischen Spitzenkünstlern nach China mit, mit denen sie in 1989 und 2001 in bedeutenden Städten auftrat. Hanayagi Chiyo wurde in China mit mehreren Preisen und Auszeichnungen geehrt, u.a. mit dem Ehrendoktortitel von Chinese Drama Academy und dem renommierten Preis für den Kulturaustausch von Kulturministerium der chinesischen Regierung.

Seit 1984 übte Hanayagi Chiyo eine andere wichtige pädagogische Tätigkeit im Rahmen einer Organisation, Mejiro Sannin no Kai, or Mejiro Drei Personen Gruppe mit ausgezeichneten Lehrerinnen von modernem Tanz (Fuji Mieko) und Ballet (Kobayashi Noriko) aus. Sie wollte damit die drei verschiedene Tänze verknüpfen und diese drei Tänze durch Demonstrationen im Unterricht vergleichen. Diese alle drei Lehrerinnen lehrten in der Gegend Mejiro, im Bezirk Toshima. Jetzt lehrt Noriko Kobayashi, eine von diesen drei Lehrerinnen noch in Mejiro. Diese Gruppe war mehr als ein Vierteljahrhundert tätig und wurde von der Stadt Tokio zur Verbreitung vom Tanz und zur Förderung der lokalen Kultur mit pädagogischem und kulturellem Preis ausgezeichnet. Ihre Tätigkeiten wurden in einem in 1987 veröffentlichten Buch mit dem Titel "To Live in Dance: Three People, Three Dances" dokumentiert. Die Gruppe war fast 40 Jahre tätig.

In 1978 wurde Hanayagi Chiyo gebeten, in der Oper Ausbildungsstätte des japanischen Kulturministeriums Klassen in Nihonbuyō(japanischer Tanz) zu leiten. Sie setzte diese Lehrtätigkeit in Körpersprache weiter in Oper Ausbildungsstätte des Neuen Nationaltheaters in Tokio fort.

Hanayagi Chiyo führte in Okinawa, in der Türkei, in Griechenland und in der Schweiz auf, dabei präsentierte sie häufig Workshops und ihre grundlegenden Tänze. Ihre Lebensarbeit war, japanischen Tanz in Japan und in Übersee vorzustellen Sie machte sich zudem einen Namen als Tänzerin und Choreographin. Sie wurde in Japan mit Dutzenden Preisen geehrt. Seit 1978 gewann sie 15 Mal bei den Nationalwettbewerben den Kreativtanz (Sōsaku Buyō)-Preis. Sie wurde 36 Mal mit Lehrpreis (Shidōshō) ausgezeichnet. Weiterhin bekam sie Preise für die Entwicklung neuer pädagogischer Methoden und für ihre langjährige Hingabe für den japanischen Tanz und für ihre hervorragende Leistung im internationalen kulturellen Austausch. In 1995 erhielt sie den vom japanischen Kaiser Verdienstorden vierten Grades Diademorden.


Sie starb in 2022 und ihr Leben war stets voll mit Leidenschaft für japanischen Tanz.

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